Richmodis Sage
Die Richmodis Sage
Richmodis von Aducht
oder
können Pferde Treppen Steigen?
Als Richmodis, die Angetraute von Mengis von Aducht, die sich sehr engagierte in der Betreuung der Pestkranken, selbst erkrankte und vom Arzt Dr. Canisius für tod erklärt und begraben wurde, durch wundersame Umstände wieder ausgegraben wurde und zu ihrem Haus und Gemahl zurückkehrte und die Magd Agnes weckte und dann auch Mengis, soll er gesagt haben, "eher würden seine Schimmel den Turm besteigen, als daß seine Frau Richmodis von den Toten zurückkehren würde".
Tatsächlich kletterten darauf seine beiden Pferde den Turm hinauf und sahen aus dem Fenster.
So erkannte Mengis seine Frau und bei der ersten Umarmung nach der Beerdigung wurden die beiden Schimmel zu Stein und schauen noch heute aus dem Turmzimmer hinaus.
Ob Renate Canisius von diesem Dr. Canisius abstammt oder eher von Petrus Canisius ehemals Peter Kanis oder gar nichts damit zu tun hat, ist uns leider unbekannt. Da Frau Canisius allerdings in Pommern geboren wurde, ist diese Variante aber eher unwahrscheinlich.
Lied der Richmodis
Als man zahlt MCCCLVII Jahr
Alhier zu Cöllen ein groß Sterben war.
Umb vier Uhren zu Nachmittag,
Ein wunderding daß dageschach,
Ein Erbar fraw Richmuth genant
In den funffzehn Geschlechtern hoch bekannt
Von der Adoicht, dieses ihr herkunfft war
In der Papegeyen ihr warnung hatt offenbar.
Diese stirbt wie Sie vermeinet haben,
Und als man Sie nun solt begraben,
Durch lieb des Ehestandts Ohn verdrieß
Ihr Man ihr den trewring am finger ließ
Damit man Sie zu dem Grab hintrug.
Der Todtengräber deß nam achtung gnug
Deß abendts spaat mit seinem knecht
Ihr Schantzen waar sie namen recht.
Die Lade sie gruben auß der Erden,
Und hofften Ihnen solt der Ring so werden,
Damit der Knecht den deckel auffbricht
Als bald sich da die fraw auffricht
Vor Schrecken die beide da lauffen gehen
Und laßen der fraw die lucern da stehen:
Mit welcher sie heim geht, und
Schell thut trecken
Damit sie den Mann und daß gesind thut wecken.
Der Man sie bey der stim, und dem Ring erkandt
Gieng bald hin, ließ sie hinein zu handt,
Mit fewer und kost thät er sie erquicken
Zu frishcer gesundtheit ward Sie sich schicken.
Drey Junger Söhn hernach Sie trug
Des Sie Gott nicht kunt dancken gnug.
Welche drey sich in Geistliche Orden begaben
Und thäten Gott unseren Herrn allzeit loben.
Im Ars Audiendi Verlag gibt es ein Hörspiel zu der Richmodis Sage.
Die Sprecher sind manchmal etwas holprig, aber insgesamt ist es eine stimmige Geschichte aus Kölns Pestzeiten.
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Wolfgang Niedecken, Bap-Gründer und manchmal auch solo unterwegs, hat Mengis und Richmodis ebenfalls ein Denkmal gesetzt auf seiner Platte Niedeckenleok ISBA:B0002XDOVC (externer Link) im Lied Zwei Päädskööp ahm Nümaat.